Guatemala

Kaum wo anders ist der Zauber der indianischen Kultur so gegenwärtig, wie in Guatemala. Am besten ist, Sie beginnen Ihre Guatemala-Rundreise in Guatemala City,

Die antike Mayastadt Tikal, UNESCO-Weltkulturerbe, die von Vulkanen umgebene Kolonialstadt Antigua, ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, oder die authentischen Indianermärkte, wie zum Beispiel in Chichicastenango und Quetzaltenango im Hochland müssen Sie auf jeden Fall besuchen!

Der archäologische Park von Quirigua gehört ebenso zum Weltkulturerbe.

Imposante Vulkane, Regenwälder, undurchdringlicher Dschungel sowie tiefblaue Seen prägen das Landschaftsbild. Machen Sie auf jeden Fall auch eine Bootsfahrt am Atitlan See.

Zur vielfältigen Fauna gehören seltene Tierarten wie Jaguar, Ozelot, Armadillo und der Vogel Quetzal, der von den Maya als heilig verehrt wird und der Landeswährung ihren Namen gab.

Guatemala zählt mit rund 800 Millionen Kaffeebäumen zu den größten Kaffee-Produzenten der Welt. Auf dem fruchtbaren Vulkanboden gedeiht die in Europa beliebte Qualitätssorte Arabica besonders gut. Besuchen Sie eine Kaffeeplantage.

Guatemala bedeutet auch 26 ethnische Gruppen und ebenso viele Sprachen. Indianische, europäische und afrikanische Einflüsse schaffen eine kaum zu überbietende Kulturvielfalt, welche täglich gelebt wird.




Mystik auf 2.000 m Höhe

Mystik auf 2.000 m Höhe

Dort, wo seit nahezu 500 Jahren die Kirche Santo Tomás steht, befand sich einst ein Heiligtum der Quiché-Indianer, das 1524 nach der Eroberung durch die Spanier zerstört wurde. Die Quiché zählen zu den Maya und stellen die größte indigene Volksgruppe von Guatemala dar. Wer den Markt von Chichicastenango besucht, bekommt einen lebendigen Eindruck von der Kultur der Maya. Denn auf den Stufen von Santo Tomás werden, von den Schamanen der Quiché, Kerzen und Weihrauch entzündet und Hühner als Tieropfer dargebracht. Der Markt von Chichicastenango wird auf dieser Treppe abgehalten, die noch von dem alten Maya-Tempel übriggeblieben ist. Wissenswert: Die Treppe führt über 18 Stufen, die den 18 Monaten des Mayakalenders entsprechen.

Bunte und farbenfrohe Verkaufsstände und indianische Verkäufer einheimischer Tracht prägen das Bild auf dem Markt von Chichicastenango. Sie werden vom Anblick der farbigen Decken, Tücher, gewebten Decken und Hängematten regelrecht verzaubert sein. Beeindruckend ist das Kunsthandwerk, das von Händlern aus dem ganzen Land auf dem Markt feilgeboten wird. Schon lange, bevor die Spanier die Stadt eroberten, war dort ein wichtiger Handelsplatz. Heute ist der Markt zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen des Landes geworden. 


Antike Wolkenkratzer im Dschungel

Antike Wolkenkratzer im Dschungel

Wer Tikal so intensiv wie möglich erleben möchte, muss früh aufstehen. Am Morgen sind die Tiere am aktivsten, und nur wenige Besuchergruppen sind auf dem riesigen Gelände unterwegs. Ausgangspunkt für viele Touren ist die Stadt Flores, etwa 60 Kilometer von den Stätten entfernt.

Der Nationalpark Tikal ist zuerst einmal UNESCO-Weltkulturerbe und umfasst ein Areal von 575 km² fast unberührten Regenwaldes mit einer unglaublichen Artenvielfalt. So sind hier neben ca. 300 verschiedenen Vogelarten auch Brüllaffen oder Spinnenaffen zu Hause. In den Wasserreservoiren leben Krokodile und natürlich ist auch der Jaguar hier zu Hause. Doch für so manchen Besucher sind die kleinen Gruppen von Nasenbären, die hier über das Gelände streifen, ein absoluter Höhepunkt. Generell gilt auch hier, dass der Frühaufsteher klar im Vorteil ist. Doch auch über Tag raschelt es schon mal in den Bäumen, wenn ein paar Spinnenaffen vorbeiziehen und die Nasenbären scheinen immer aktiv zu sein. Und in diesem Paradies findet sich eine der größten, vielleicht die wichtigste und für viele die schönste aller Maya-Ruinen. 

Tikal ist ein bedeutender Mayakomplex, gelegen in den Regenwäldern des Peten in Nord-Guatemala. Tikal gilt weiters als eine der größten und mächtigsten Maya-Hauptstädte ihrer Zeit. Erste Besiedelungsspuren können bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurückdatiert werden. Seine Blütezeit hatte die Stadt allerdings in der klassischen Maya - Periode vom 3.-9. Jahrhundert n. Chr. Zu diesem Zeitpunkt unterwarf der Kleinstaat alle umliegenden Königreiche und schlussendlich auch den ewigen Rivalen Calakmul. Doch schon kurz nachdem Tikal den Gipfel seiner Macht erreicht hate, begann der rasche Untergang und im 10. Jahrhundert war die Stadt dann schon völlig verlassen. Über die Gründe für diesen rasanten Niedergang wird in der Wissenschaft noch heftig debattiert (Massensterben, Hungersnot, Abwanderung etc.). 

Die Ausmaße dieser besterforschten Mayastadt sind immens: So erstreckt sich das ganze Gebiet über 65 km², wovon der zentrale Bereich etwa 16 km² einnimmt. Allein dieser weist über 3.000 Bauten auf, gesamt dürften es über 10.000 sein. Neueste Schätzungen haben ergeben, dass in der Blütezeit knapp 50.000 Einwohner die Stadt besiedelten und im Umfeld der damaligen Metropole weitere 150.000 Menschen gewohnt haben könnten. Das Zentrum der heute bekannten Stadt bildet der “Große Platz”, welcher von der Nordakropolis (wahrscheinlicher Herrschaftssitz) und zwei Tempelpyramiden umrahmt wird. Tikal ist darüber hinaus für seine vielen aufwändig verzierten Stelen bekannt, auf denen die Geschichte der Stadt, deren Herrscher sowie Götter abgebildet wurden. 

Die historische Stadt wurde schon früh wiederentdeckt und bereits Ende des 19. Jahrhunderts intensiv erforscht. Das gesamte Gebiet rund um Tikal wurde von der guatemaltekischen Regierung zum Nationalpark erklärt.  



600 Orchideenarten

600 Orchideenarten

In Guatemala gibt es 14 verschiedene Naturräume, die von Meeresniveau bis auf 4.000 Meter reichen. Das Land bietet über 7.000 Pflanzen-, 700 Baum- und 600 Orchideenarten (davon kommen etwa 200 nur hier vor).

Die Selva Maya beheimatet eine immense Artenvielfalt. Guatemalas Wälder bedecken rund 35 % der Landesfläche, davon sind etwa 60 % tropischer Regenwald. In der natürlichen Vegetation Guatemalas herrschen verschiedene Waldformen vor. Der tropische Tieflandregenwald ist sehr reich an Baumarten. Es gibt rund 10 bis 20 Mal so viele Baum- und Straucharten als auf der viel größeren Fläche in Europa. Aber auch der Trockenwald ist sehr artenreich. Im Bereich des Bergregenwaldes und Nebelwaldes werden die Baumhöhen geringer, auf einer Höhe von 3.600 Meter erreichen sie nur mehr eine Höhe von etwa zwei Meter.



Kaffee-Geschichten

Kaffee-Geschichten

Der Kaffeeanbau in Guatemala hat eine über 140-jährige Geschichte und ist seit mehreren Jahrzehnten die zweitwichtigste Deviseneinnahmequelle des Landes nach dem Tourismus.

In Guatemala werden zirka 270.000 Hektar Land für den Kaffeeanbau genutzt. Größtenteils sind es Kleinbauern, die den Kaffee auf ein bis zwei Hektar Land anbauen. Das Mikroklima in Guatemala ist von Region zu Region sehr unterschiedlich, wodurch auch die Kaffees viele verschiedene Aromen aufweisen. 

Die malerische Stadt „La Antigua Guatemala“ ist eine kulturelle und historische Attraktion. Bis zum verheerenden Erdbeben im Jahre 1773 war diese sogar über 233 Jahre lang Hauptstadt Guatemalas. Das Gebiet um Antigua ist von drei periodisch aktiven Vulkanen, dem AGUA, ACATENANGO und dem FUEGO umgeben. Etwa alle 30 Jahre wird das Gebiet um Antigua von Eruptionen dieser 3 Vulkane heimgesucht, bei denen die ohnehin fruchtbaren Vulkanböden mit zusätzlichem Stickstoff angereichert werden. Das gesamte Gebiet ist außerdem mit leichten, aber regelmäßigen Niederschlägen und reichlich Sonnenschein gesegnet. Dank dieser hervorragenden Anbaubedingungen gedeihen hier Raritäten der Arabica-Art wie Bourbon und Catuai auf über 1.800 m Höhe. 

Der Kaffee wird größtenteils im Süden des Landes angebaut, wo die vulkanischen Berghänge der Sierra Madra mit ihren fruchtbaren Böden ideale Voraussetzungen für Arabica-Bohnen bieten. Der Kaffee besticht durch seine vollmundige, edle Fülle und seine feine Säure. Durch die Elefanten- oder Riesenbohnen (Maragogype) wurde Guatemala große Aufmerksamkeit zuteil. Die Hauptregionen für Spitzenkaffees sind der Lago de Atitlän, Huehuetenango, San Marco, Oriente und Coban. Nicht zu vergessen Palcya, Mataquescuintia und La Uman in Zacapa. Die wohl bekannteste Anbauregion von Guatemala ist Antigua, und der beste Hochlandkaffee aus dieser Gegend ist El Pulcal. Dieser erlesene Spitzenkaffee ist noch vollmundiger und rauchiger im Geschmack als andere guatemaltekischen Kaffees. Seit der Gründung eines Spezialkaffee-Verbandes wird Guatemala für den Gourmet-Kaffeemarkt immer wichtiger. 



Maya-Zeremonie

Maya-Zeremonie

Die meisten Guatemalteken, die mit den Touristen in Kontakt kommen, sind aufgeschlossen und reden gerne, auch wenn die Verständigung aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht immer optimal funktioniert. Aber mit ein paar Brocken Spanisch und mit Hilfe von Händen und Füßen findet man in den Guatemalteken nette und offene Gesprächspartner, die oftmals großes Interesse an Europa zeigen. Wie in ganz Lateinamerika leben die Guatemalteken in einer Kultur des Moments. Langfristige Planung und Pünktlichkeit stehen nicht immer auf der Tagesordnung. Flexibilität und schnelles situationsgerechtes Reagieren werden dagegen großgeschrieben.

Anders als die Ladinos, die Nachfahren der Spanier, die einen guten Teil der Bevölkerung stellen und einen westlichen Lebensstil anstreben, haben sich die Indígenas auch nach fünf Jahrhunderten massiver Einflüsse durch die Europäer viel von ihrer traditionellen Kultur bewahrt. Vor allen bei den Frauen sieht man noch häufig die traditionelle bunte Kleidung. 

Rauch und Alkohol gehören zu einem Mayaritual, wie Glockenläuten und Talare zu einer katholischen Messe. Doch während die Glocken seit der Eroberung Guatemalas durch die Spanier nach 1523 jeden Tag läuten durften, war es den Mayas, der Urbevölkerung, lange Zeit verboten, zu ihren Göttern zu beten. Erst mit dem 1995 unterzeichneten Vertrag über „Identität und Rechte der indigenen Völker“ durfte die uralte Kultur wieder erstarken. In den Ruinen der alten Mayastädte, dem im Norden von Regenwaldriesen beschatteten Tikal oder dem auf einem Plateau gelegenen Iximché, brennen wieder die Ritualfeuer, wehen bunte Papiergirlanden in den Ästen der Bäume. So auch am Atitlán-See, der eingerahmt ist von Vulkanen und Palmenwäldern. 

Einige der herausragenden Traditionen, die Kultur von Guatemala repräsentieren, sind der Tag der Allerheiligen, die Osterfeierlichkeiten der "Semana Santa", die von der UNESCO zum "immateriellen Kulturerbe" erklärt wurden, der "Palo Volador“ in Chichicastenango, und die Wahl der Maya-Prinzessin Rabin Ajau in Cobán. Neben diesen Sonderveranstaltungen feiert jedes Dorf den Tag seines Schutzpatrons, an dem kulturelle Aktivitäten wie Folklore-Tänze, Prozessionen, und Präsentationen von Kunsthandwerk stattfinden und wo lokale Gerichte, die für diesen Tag angeboten werden, probiert werden können. 

MAXIMON oder SAN SIMON - dieser Schutzpatron der Maya wird vor allem in Santiago Atitlan, San Andres Itzapa und Zunil verehrt. Gemäß der Legende beinhaltet Maximón den "Geist der Welt ". Im Gegensatz zu einem katholischen Heiligen er ist mehr wie ein guter "Buddy" oder Freund, an den sie sich mit Ihren Problemen und Opfergaben, bestehend aus Alkohol und Tabak, wenden können. Die Menschen aus den Dörfern besuchen Maximón, um ihn um einen Gefallen zu bitten, und es ist möglich authentische schamanische Zeremonien zu beobachten, die von einem "Aj Kij“ oder "Tageszähler", einem der Führer der Dorfgemeinschaft der den heiligen Maya-Kalender Tzolk'in interpretieren kann, durchgeführt werden. 

MAYA-ZEREMONIE - traditionelle Maya- und schamanische Zeremonien können an verschiedenen Orten in Guatemala beobachten werden - in Chichicastenango, in San Andres Itzapa und in Zunil. Schamanen oder "Aj Kij“, Tageszähler, erstellen einen Kreis aus natürlichen Materialien. Sie verwenden Baumrinde, Rosinen, Kerzen in verschiedenen Farben, Zucker und Schokolade als Opfergaben, um mit den Göttern und Geistern zu kommunizieren. Ein Feuer wird entzündet und die Aj Kij lesen aus den Flammen den Willen der Götter. 

Das Heilige Feuer spielt eine große Rolle in den Zeremonien der Maya. Sie werden von Maya-PriesterInnen, den ältesten Männern oder Frauen oder dem Familienoberhaupt geleitet. 

Vielfach sind es Bitt- und Dankzeremonien, Zeremonien für den Segen von Menschen, für die Gesundung von Menschen. Dinge und Tiere werden zuhause begrüßt, das können Werkzeuge, Musikinstrumente, Autos oder Fahrräder, aber auch Hühner, Kaninchen oder andere Tiere sein, die mit der Zeremonie willkommen geheißen werden, mit der Bitte, dass sie für die Menschen nützlich sind, gut gedeihen und gesund bleiben. Auch jedes neue Haus wird mit einer Zeremonie eingeweiht.  



Der Quetzal

Der Quetzal

Der bekannte Quetzal genoss schon bei den alten Kulturvölkern der Mayas und Azteken besondere Verehrung und ist heute noch der Wappenvogel Guatemalas, nach ihm wurde sogar die Münzeinheit benannt. Des Weiteren taucht der Quetzal in Guatemala als Abbild auf der Nationalflagge und auf den Briefmarken auf.

Nach indianischen Überlieferungen hat der Quetzal sogar im Kampf gegen den spanischen Eroberer Pedro de Alvarado eine Rolle gespielt. Als die Söldner des Alvarado auf dem Schlachtfeld von Quetzaltenango rund dreißigtausend Mayas niedergemetzelt hatten, flogen nach der Legende unzählige Quetzale vom Himmel zur Erde hinab und deckten die ermordeten Indianer als Totenwächter mit ihrem grünen Gefieder zu. Dabei tränkte das Blut der Indios die Federn der Vögel. Seitdem, so erzählen sich die Indianer in Guatemala, ist der Quetzal auf der Unterseite rot. 


Der Jaguar

Der Jaguar

Insbesondere die Waldgebiete der Tiefländer von Guatemala beherbergen ein reiches Tierleben. Obwohl seltener geworden, finden sich hier Hirsche, Affen und Tapire ebenso wie Ozelots, Jaguare und Nabelschweine. Unter den Reptilien des Regenwalds sind zahlreiche Schlangenarten sowie Krokodile und Leguane hervorzuheben. Unzählige Vogelarten bewohnen die Regenwälder, wie zum Beispiel der Quetzal.

Guatemala ist Heimat des Jaguars. Einen solchen zu erblicken ist aber so unwahrscheinlich, dass man es nicht ernsthaft als Gefahr bezeichnen kann. Daneben gibt es einige Giftschlangen. Etwas Vorsicht ist geboten. Unter den Giftschlangen sind Korallen- und Klapperschlangen. Zudem gibt es Lanzenottern und Palmenvipern. Mit Lanzenottern ist in der Regel nicht zu spaßen, die Palmenviper ist weniger aggressiv aber fast genauso giftig. 

Steckbrief des Jaguars: 

Der Jaguar gehört der Gattung der Großkatzen an und stellt die größte auf dem amerikanischen Kontinent beheimatete Art seiner Familie dar. Nach Löwe und Tiger ist er zudem die drittgrößte Raubkatze der Erde. 

Der Name dieses Raubtiers leitet sich von indianischen Wort "yaguar" ab, das einen Räuber bezeichnet, der ein Beutetier mit nur einem Sprung erlegen kann. Größe: 120 - 180cm, Gewicht: 50 - 130kg, Alter: 10 - 15 Jahre. 

Jaguare halten sich von Artgenossen fern und treffen nur für die saisonunabhängige Paarung aufeinander. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa dreieinhalb Monaten bis zu vier Junge zur Welt, die anfangs blind sind und von der Mutter alleine aufgezogen werden. Die Jungtiere bleiben etwa zwei Jahre lang in der Obhut ihrer Mutter und begleiten diese schon im Alter von einigen Wochen erstmals auf die Jagd.  

Jaguare besitzen keine natürlichen Fressfeinde, die einzige Bedrohung ihrer Art stellt der Mensch dar, der seinen Lebensraum zerstört und die Bestände durch die Jagd in der Vergangenheit erheblich reduzierte. Gelegentlich werden unerfahrene Jungtiere allerdings Opfer von Krokodilen oder anderen Raubkatzen, wenn sie sich auf der Jagd befinden. 


Barockes Juwel im Hochland von Guatemala

Barockes Juwel im Hochland von Guatemala

In Kolonialzeiten war Antigua die Hauptstadt der spanischen Territorien im Zentralamerika. Die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes hat die Stadt seiner einzigartigen barocken Kolonialarchitektur zu verdanken.

Antigua wurde 1543 von Bischof Francisco Marroquin gegründet und erhielt den offiziellen Namen “La Muy Noble y Leal Ciudad de Santiago de los Caballeros de Goathemala“. Innerhalb von nur zwei Jahrhunderten entwickelte sich Antigua zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, das mit den Metropolen Lima und Mexico-City konkurrierte. 

Bis 1773 war Antigua Guatemala eine florierende Stadt mit zirka 50.000 Einwohnern und 50 Kirchen und Kapellen, ehe ein verheerendes Erdbeben in eben jenem Jahr die Stadt fast völlig zerstörte. Man entschied sich daraufhin, die Hauptstadt auf eine knapp 50 Kilometer entfernten Hochebene zu übersiedeln, so entstand das heutige Guatemala City. Antigua wurde zwar nicht vollständig aufgegeben, hatte aber ab diesem Zeitpunkt seine Bedeutung verloren. 

Heute ist "La Antigua" neben Tikal die größte Tourismusattraktion des Landes. Die Altstadt erstrahlt in verschiedensten Farben und ist beispiellos für ihren Charme und ihre Atmosphäre. Bekannt ist die ehemalige Hauptstadt aber auch für ihre in der Osterwoche stattfindenden prachtvollen und farbenfrohen Prozessionen.

Antigua können Sie problemlos zu Fuß zu erkunden und mindestens ein ausgedehnter Spaziergang sollte bei Ihrem Besuch auf keinen Fall fehlen! Denn egal an welcher Ecke Sie sich befinden, immer gibt es etwas zu entdecken. Ob es nun die Straßenstände vor der Iglesia de la Merced sind, an denen liebevoll hausgemachte Leckereien angeboten werden, oder kleine Geschäfte, die schönes handgefertigtes Kunsthandwerk anbieten. 

Nehmen Sie Platz in einem der netten Cafes und lassen Sie das bunte Treiben an sich vorbeiziehen. Hier in Antigua werden Sie auch auf viel Jugend treffen, denn bereits seit längerer Zeit werden hier Sprachkurse für Ausländer angeboten, welche gerne von der europäischen Jugend angenommen werden. 

Antigua ist eine bildschöne Stadt in einer atemberaubenden Gegend, und hier ist immer etwas los, ob es nun kulturelle Veranstaltungen sind, religiöse Feste, gastronomische Höhenflüge oder auch das vielgerühmte Nachtleben von Antigua. 

Ja, und eines der Wahrzeichen von Antigua Guatemala ist natürlich der in 1a. Calle Poniente und 6a. Avenida Norte befindliche "Arco de Santa Catalina". Durch ihn blicken Sie auf den Vulkan Agua. Die durch diesen Torbogen führende Straße wurde zur Fußgängerzone erklärt und man wandelt entlang zahlloser Restaurants und schönen Geschäften, von einem Ende zum anderen. Antigua ist eine Stadt, die es wert ist, besucht zu werden! 



23 Mayasprachen

23 Mayasprachen

Mit etwa 17,5 Millionen Einwohnern hat Guatemala 23 anerkannte Maya-Sprachen. 80 Prozent der Guatemalteken sind katholisch, 19 Prozent protestantisch. Eine Minderheit der Bevölkerung gehört der Bahai-Religion an. Daneben haben sich viele Mischformen zwischen altindianischen Bräuchen und Christentum entwickelt.

Spanisch ist die Amtssprache in Guatemala. 65 Prozent der Einwohner sprechen Spanisch als Muttersprache. Weitere 28 Prozent lernen es als Zweitsprache. Somit sprechen 93 Prozent der Bevölkerung Spanisch. Gerade auf dem Land kann man aber auch Indios treffen, die kein Spanisch sprechen, vor allem die älteren Menschen. 

Die Mestizen von Guatemala sind Menschen gemischter Eingeborener und europäischer Abstammung. Die guatemaltekische Mestize Bevölkerung ist vor allem in den städtischen Gebieten zu finden. Derzeit machen die guatemaltekischen Mestizen 42% der Gesamtbevölkerung aus. 

Die weißen Guatemalteken kamen im 17 Jahrhundert aus Europa und die meisten von ihnen haben spanische Vorfahren aus der Kolonialzeit. Lokal geborene Spanier sind als Criollo bekannt. Während der spanischen Kolonialzeit haben die weißen Guatemalteken Kinder mit den Ureinwohnern Guatemalas gezeugt, was die ethnische Gruppe der Mestizen hervorgebracht hat, die die Bevölkerung Guatemalas dominieren. Gegenwärtig macht die Bevölkerung von weißen Guatemalteken 18% der Gesamtbevölkerung aus. 

Die K'iche 'sind eine indigene Gruppe, die zu den Maya gehören. Die meisten K'iche sprechen ihre Muttersprache und haben Grundkenntnisse in Spanisch. Großteils leben sie im Hochland von Guatemala. Auf K'iche entfallen 9% der guatemaltekischen Bevölkerung. 

Die Kaqchikel sind eine indigene Gruppe der Maya und sprechen ihre Muttersprache Kaqchikel, die eine der Maya-Sprachen ist. Die Kaqchikel praktizieren Landwirtschaft und eine Kultur, die mit spanischen und Maya-Einflüssen verbunden ist. Die aktuelle Kaqchikel-Population beträgt etwa 8%. 

Die Mam sind eine Ureinwohnergruppe, die im westlichen Hochland von Guatemala lebt, und sie sprechen die Mam-Sprache. Ein Teil der Mam-Bevölkerung lebt in der Bergregion von Nord-Guatemala in kleinen Weilern und hat ihre Bräuche und Traditionen bewahrt. Einige der Mam sprechen neben der Maya-Sprache auch Spanisch. Die Mam machen 8% der Bevölkerung des Landes aus. 

Die Q'eqchi 'sind eine weitere guatemaltekische Volksgruppe, die zu den Maya gehört und sie sprechen ihre Muttersprache, die Q'eqchi. Die Q'eqchi-Gemeinschaft wurde aufgrund von Migrationen, Landvertreibungen und Verfolgung in andere Regionen Guatemalas verstreut. Die Q'eqchi machen 6% der Bevölkerung aus. 

Andere indigene ethnische Gruppen sind die Afro-Mestizen, die Garifuna und die Afro-Guatemalteken. Die meisten anderen indigenen Gruppen leben am östlichen Ende von Guatemala. Es gibt kleinere Gruppen von Arabern, die in Guatemala City leben, eine größere Anzahl von Juden, die im 19 Jahrhundert aus Deutschland und Osteuropa eingewandert sind, und Asiaten, hauptsächlich Chinesen und Koreaner, deren Vorfahren nach Guatemala kamen, um auf den Eisenbahnen und Farmen zu arbeiten. Diese Gruppen machen 9% der Bevölkerung aus. Vielfältiger als die Guatenalteken kann eine Nation kaum sein! 


Stadt & Vulkan

Stadt & Vulkan

Quetzaltenango ist in Guatemala besser unter dem Namen Xela bekannt. Das ist die Kurzform des Maya-Namens Xelaju. Die Stadt liegt auf beeindruckenden 2.234 Metern Höhe und ist die zweitgrößte Stadt des Landes nahe der Panamericana. Guatemala City ist etwa 200 km entfernt.

Quetzaltenango hat ein zwar kleines, aber durchaus sehenswertes Stadtzentrum. Es erstreckt sich im Wesentlichen um den Parque Centroamérica. Die Gebäude sollen angeblich neoklassizistisch sein. Unter der spanischen Kolonialherrschaft entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum und das ist es bis heute. Vermutlich hätte es Guatemala wirtschaftlich eines Tages überholt, leider wurde die Stadt 1902 bei einem Ausbruch des Santa Maria fast völlig zerstört. 

Einer der Hauptattraktion ist die Tour auf den Santa Maria, einer der höchsten Vulkane Guatemalas und in mehrfacher Hinsicht empfehlenswert. An einem klaren Tag bietet sich von dort eine spektakuläre Aussicht. Mit etwas Glück kann man die gesamte Pazifikküste des Landes sehen. Von dort hat man aber auch einen guten Blick in den Santiaguito, einen aktiven Vulkan. 

Unbedingt anschauen sollte man sich auch den „Mercado“, er sieht riesig aus und führt durch viele kleine Gässchen. Am lohnenswertesten ist der Besuch am Vormittag, aber auch am Nachmittag gibt es noch einiges zu sehen. Eigentlich wird hier alles angeboten, von Obst, Gemüse, Fleisch, Elektrowaren, Haushaltsgeräten bis zum ganzen Schwein. 



Nicht nur zum Umsteigen

Nicht nur zum Umsteigen

Die 1776 gegründete Hauptstadt Guatemala City verfügt über ein noch gut erhaltenes historisches Zentrum, das touristisch interessant ist. Der zentrale Platz Parque Central wird durch die 6. Avenida zweigeteilt. Hier brennt seit dem Friedensvertrag von 1996 eine „ewige“ Flamme. An der Nordseite des Platzes befindet sich der Palacio Nacional von 1943, ein monumentales Gebäude, in dem sich die verschiedensten Baustile mischen. 1998 wurde der frühere Regierungssitz zu einem Museum umgewandelt. An der Ostseite befinden sich die Kathedrale (1782-1815) mit ihren zahlreichen Kunstschätzen und der Palacio Episcopal. Der große Mercado Central hinter der Kathedrale bietet zahleiche Einkaufsmöglichkeiten. Im Stadtzentrum sind noch die Kirchen La Merced, Carmen und San Francisco von touristischem Interesse.
Umsteiger, Aussteiger & Touristen

Umsteiger, Aussteiger & Touristen

Der Atitlán-See ist mit einer Fläche von 130 km² der drittgrößte Süßwassersee in Guatemala. Er liegt im westlichen Hochland von Guatemala. Der See ist etwa 18 km breit und 10 km lang und liegt auf einer Höhe von 1.562 m über dem Meeresspiegel. Er ist umgeben von drei Vulkanen: Atitlán (3.537 m), Tolimán (3.158 m) und San Pedro (2.995 m), die ein eindrucksvolles Panorama um den Hochlandsee bilden.

Der Atitlán-See liegt in einem Krater, der durch den Ausbruch eines großen Vulkans vor zirka 85.000 Jahren entstanden ist. Da er keinen natürlichen Abfluss hat, stieg der Wasserspiegel im Laufe der Zeit an. Der tiefste Punkt liegt im Südosten bei San Lucas Tolimán, bei einer maximalen Wassertiefe von 325 m. 

Die Landschaft ist bestechend schön. Vom Ufer des Atitlánsees richtet sich der Blick auf die drei Vulkane Atitlán, San Pedro und Tolimán. Den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry hat die Berg- und Vulkanlandschaft nach einem Aufenthalt 1938 so fasziniert, dass er sie Jahre später in den Zeichnungen und der Geschichte „Der kleine Prinz“ verewigt hat. Für viele Urlauber aus den USA oder Europa sind die Orte Panajachel, San Pedro oder San Marcos zu Aussteigerparadiesen geworden. 

Die Bewohner der Dörfer rund um den See sind stolz darauf, dass ihre Heimat Menschen aus aller Welt anzieht. Sie gehören verschiedenen Volksgruppen der Maya an, vornehmlich den Kakchiquel und den Tzutuhil, ihre bunten Trachten prägen das Bild des Sees ebenso wie die Fischer mit ihren eckigen Holzbooten. Das nutzen die guatemaltekischen Tourismusbehörden gerne. Selbstbewusst bewerben sie den Lago de Atitlán, als „schönsten See der Welt“.